Yoga - mehr als Körperarbeit


Yoga mit der Wortwurzel "Yui" - "Rückverbindung" wird vielerorts als "Workout" verkauft, wurde jedoch entwickelt als praktischer Weg durch das Universum des Körpers mit Ausrichtung auf die Erkenntnis, dass alles in dieser Welt aus demselben Stoff gemacht ist, aus derselben Quelle kommt und in derselben wieder aufgeht.

 

Diese Erkenntnis - das Wissen um die Einheit allen Lebens - wird in der alten Weisheitslehre den "Veden", letzten Endes im "Vedanta" offenbar. Es stützt sich auf die Weltanschauung des "Sankhya" und ist älter als alle Religionen der Welt, ja es liegt in der Tat tief in dem eigentlichen doch oft verkannten Kern aller Religionen, im Kern aller philosophischen Abhandlungen, im Herzen aller Wahrheitssuchenden. 

 

Die dem Yoga zugrundeliegende Philosophie ist, obwohl sie sich mit „Gott“ beschäftigt, keine Religion. Sie erkennt alle Religionen als gleichwertige Wege zum göttlichen Bewusstsein an. Sie erkennt an, dass der Glaube, in den man hineingeboren wurde der Seele als Stütze dient, sich zu entwickeln und zu festigen, doch irgendwann sich in das höchste Wissen - in dem es keine Unterschiede mehr gibt - verwandeln können muss.

Vedanta ist eine hochethische Erkenntnis und Lebenseinstellung, die mit der absoluten Gleichsetzung allen Lebens die Basis für ein nachhaltiges Leben und Wandeln auf der Erde sowie Frieden zwischen den Menschen aller Nationen und Glaubensrichtungen nach sich ziehen kann.

 

Yoga ist sowohl ein einfacher Weg zur Gesunderhaltung des Körpers, als auch eine praktische Hilfe auf dem persönlichen Pfad zur inneren Erkenntnis. Mit der bewussten Praxis exakter Körper- und Atemübungen sowie den Meditationstechniken stärke wir Körper und Geist und können die Anteile, Nuancen, Glaubenssätze, Anhaftungen und Potentiale unseres Selbst erkennen, lernen mit ihnen umzugehen, nicht mehr dienliches lösen und in unser ursprüngliches Potential treten.

 

BKS Iyengar hat eine der klarsten Yoga-Stilrichtungen der heutigen Zeit entwickelt. Er spricht darüber, wie er die Philosophie des Yoga und dem darin liegenden spirituellen Weg in die Praxis von Asana, Pranayama und Meditation übersetzt.


Yoga als Instrument zur Erhaltung von Gesundheit und Anmut

Das Üben von Yoga-Asanas verhindert und korrigiert Haltungs-schäden, verbessert Koordination, Beweglichkeit und Konzentration. Es vitalisiert den ganzen Körper, weckt die Körperintelligenz und kombiniert Kraft und Standfestigkeit mit Flexibilität. Es stabilisiert die Gelenke, dehnt und kräftigt Wirbelsäule und Muskulatur, bessert oder heilt oft sogar zahlreiche Beschwerden, z.B. Rückenleiden.

 

Das Integrieren von Yoga in den Alltag verringert Streß, Atemwegsbeschwerden und Schlaflosigkeit, unterstützt die Funktionen der inneren Organe und des zentralen Nervensystems. Es stärkt die Selbstheilungskräfte und die Sexualfunktionen, erhöht die Ausdauer und entwickelt sowohl körperliche als auch mentale Stärke. Das ist bald auch äußerlich an einer aufrechten Haltung, einem elastischen Gang und einem wohl proportionierten Körper zu erkennen.

 

Jeder kann von einer Yoga-Praxis profitieren:

  • Aktiven Menschen bietet sie die Möglichkeit, Streß-Symptome zu verringern, also ausgeglichener und gelassener zu werden.
  • Menschen, die im Beruf viel sitzen, finden in ihr einen wohltuenden Ausgleich zu ihrer kopflastigen Alltagstätigkeit sowie Linderung von Schmerzen, die oft durch arbeitsbedingte Haltungsfehler verursacht werden.
  • Schwangere können sie als Methode einsetzen, um sich auf die Geburt vorzubereiten.
  • Leistungssportler üben Yoga, um sich besser konzentrieren zu können und um sich vor Verletzungen zu schützen.
  • Senioren erhalten und steigern ihre Beweglichkeit und ihr Wohlbefinden durch Yoga bis ins hohe Alter. Fast alle Erwachsenen sind heutzutage hohen Anforderungen ausgesetzt, deshalb fällt vielleicht vielen gar nicht auf, daß ihren Kindern die wichtige Zeit für Spiel und Bewegung als Voraussetzung für eine gesunde, natürliche Entwicklung fehlt.
  • Yoga hilft Kindern beweglich, glücklich, widerstandsfähig und gesund aufzuwachsen und verhilft ihnen zu besserer Konzentration und mehr Ausgeglichenheit.

Yoga als philosophisch - spiritueller Weg

Yoga benennt unterschiedliche Wege für unterschiedliche Typen von Menschen, zur geistig - spirituellen Weiterentwicklung. Jeder von ihnen stellt eine bestimmte Methode innerhalb des ganzen Yoga-Systems dar:

  • Hatha-Yoga – körperliche Übungen "Asanas", "Pranayamas" und reinigende Praktiken "Kriyas", die den Körper ausrichten, genesen und gesund erhalten sollen, damit man dessen Funktionen besser beherrschen und so ihn und dem ihm innewohnenden Geist auf die Meditation vorbereiten kann.
  • Karma-Yoga – selbstloser Dienst an Anderen, die man als einen Teil seines erweiterten Selbst betrachtet. Man erledigt anfallende Arbeiten mit einer inneren Einstellung der Gelassenheit und Nichtanhaftung an die Ergebnisse seines Tuns.
  • Bhakti-Yoga – liebende Hingabe an das Leben, die es einem ermöglicht, in jedem Lebewesen und in allen Dingen das Göttliche wahrzunehmen und zu lieben.
  • Jnana-Yoga – der Weg der Weisheit, der darauf ausgerichtet ist, durch Studium der Schriften seine Unterscheidungskraft zu schulen , um geistige Befreiung zu erlangen.
  • Raja-Yoga - die bewusste Verbindung aller Yogawege mit dem Wissen um die allem Leben innewohnende Energie und spirituelle Kraft dieser Wege.

 

Patanjali hat ca. 200 Jahre v.Chr. den Yoga als einen achtgliedrigen Pfad (Asth-anga) für die Menschen des neuen Zeitalters definiert:

  • 1. Yama / Haltung im Aussen / Regeln im Umgang mit Anderen:
  • Ahimsa (Gewaltlosigkeit), Aparigraha (Zügelung der Begierde), Satya (Wahrhaftigkeit), Asteya (Nicht-Stehlen) und Brahmacharya (Enthaltsamkeit)
  • 2. Niyama / innere Haltung / Regeln im Umgang mit sich selbst:
  • Sauca (Reinheit), Santosha (Zufriedenheit), Tapas (Disziplin), Svadhyaya (Selbsterforschung) und Ishvara Pranidhana (Hingabe an das Göttliche)
  • 3. Asana / körperliche Übungen zur Erlangung und Erhaltung von Gesundheit und Kraft von Körper und Geist
  • 4. Pranayama / Gesundung und Ausdehnung der Lebensenergie durch Atemübungen und Energiearbeit
  • 5. Pratyahara / Zurückziehen der Sinne und der Lebensenergie von allem, was "ausserhalb" des Selbst liegt
  • 6. Dharana / Konzentration des Geistes und der Lebensenergie im Hier und Jetzt
  • 7. Dhyana / Meditation
  • 8. Samadhi / Erfahrung von Freiheit und Einheit mit dem unendlichen göttlichen Kern in allem, was ist.

 

Meine Yogakurse finden an der Dvi Pada Yogaschule in Hohenschwärz statt.

In der Dvi Pada Yogaschule leben, arbeiten und lehren wir in diesem Spirit der Einheit allen Lebens.

Wir lehren im regulären Unterricht den HaTha Yoga mit Ausrichtung auf die Lehren BKS Iyengars.

In unseren Workshops vermitteln wir neben wertvollem Wissen zur Vertiefung der eigenen Praxis, die authentischen philosophischen Hintergründe der Vedanta Lehre sowie die Yogapraxis nach Patanjali für alle diejenigen, die tiefer in die Materie einsteigen möchten.


" Das Üben der Asanas bedeutet nicht, irgendeine Körperhaltung zu meistern. Es geht darum, die Haltungen zu nutzen, um Dich selbst zu verstehen und Deine Herausforderungen zu meistern. "             B.K.S. Iyengar