Vedanta ist eine uralte Weisheitslehre. Sie vermittelt das Wissen über das Selbst und um die materiellen und spirituellen Zusammenhänge des Lebens in einer äusserst detaillierten Klarheit. Übersetzt bedeutet das Wort Vedanta "Das Ende des Wissens". Der Vedanta wird seit vielen Jahrtausenden in langer mündlicher Tradition Schülern des Yoga und der vedischen Schriften gelehrt.
Der Advaita Vedanta ist eine Richtung des Vedanta, die besagt, dass hinter allem das universelle "All-Eins" steht. "Advaita" ist dabei die Erkenntnis der "Nicht-Dualität" hinter allen Dingen, die uns uns selbst und die uns erscheinende Wirklichkeit in einem neuen Licht wahrnehmen lässt.
In dieser Erkenntnis liegt eine unbeschreibbare Klarheit, die in den Alltag gebracht dauerhaften Frieden, Wohlwollen und Harmonie in uns selbst und unserem Umfeld generiert.
Vedanta ist, obwohl es sich mit „Gott“ und dem "Selbst" beschäftigt, keine Religion. Es erkennt alle Religionen als gleichwertige Wege zum göttlichen Bewusstsein an. Es sagt jedoch, dass der Glaube, in den man hineingeboren wurde wohl der Seele hilft, sich zu entwickeln und zu festigen, doch irgendwann dem höchsten Wissen weichen bzw. sich in dieses verwandeln können muss. Vedanta wird vermittelt und verstanden durch die einfache und bedingungslose Reflexion über das Selbst, durch Studium der Schriften, Reflexion im Alltag und Meditation. Es stellt unsere Selbstwahrnehmung, die Wahrnehmung unserer Umwelt und allen uns betreffenden Themen von Grund auf in Frage und öffnet unseren Geist für die Unendlichkeit.
Die klassischen Schriften des Vedanta sind in erster Linie das Bhrama Sutra, die Upanishaden und die Bhagavad Gita. Ehe diese studiert werden, empfiehlt sich jedoch die Beschäftigung mit einführenden Texten wie Atma Bodha (Erkenntnis des Selbst) und Tattva Bodha (Erkenntnis der Wahrheit) - Buchtipp - , sowie die Praxis von Yoga, Ayurveda und Meditation.
Sri Adi Sankaracharya war ein Reformator der indischen Spiritualität, der die Vedanta Lehre für viele Menschen zugänglich gemacht hat. Er fasste die Lehre der Veden, des Brahma Sutra, der Bhagavad Gita und der Upanishaden in 3 Aussagen zusammen:
Es geht im Vedanta darum, den eigenen Wahrnehmungsrahmen zu weiten und das was geschieht aus einem etwas anderen Blickwinkel zu betrachten, in dem man über die Begrenzungen des individuellen Bewusstseins hinausgegangen ist und sehen kann, wie die Dinge wirklich sind und wie sie zusammenhängen. Das Studium des Vedanta war von Alters her den Schülern des Yoga und der Veden vorbehalten, da es eine geistige Vorbereitung braucht, um die umfassende Bedeutung des Vedanta zu verstehen und zu verinnerlichen. Jedoch ist in der Welt, die wir uns mittlerweile erschaffen haben, dieses Wissen so bedeutend wie nie und es wird immer mehr Menschen zugänglicher. Gerade die wachsenden Spannungen zwischen den Polaritäten, die wir erschaffen haben, bringen immer mehr Menschen auf die Suche nach dem, was hinter all dem stehen mag. Die Suche nach und die Reflexion über das Selbst wächst in jedem Menschen irgendwann ganz natürlich.
Mit Vedanta können wir auch in unserer heutigen Zeit die Kraft entwickeln, den täglichen Herausforderungen gelassener gegenüber zu stehen, unsere Aufgaben in Frieden zu erfüllen, die Verbundenheit allen was geschieht zu verstehen, soziale und ökologische Verantwortung zu entwickeln und mit der Quelle des Glücks auch in schwierigen Situationen verbunden zu sein.
Für den Vedantin ist das Ziel des Lebens Erkenntnis, nicht Vergnügen, denn er weiss, dass Glück und Leid ein Ende haben. Er ist in sich klar im Fluss des Lebens und konstant im glücklichen Zustand des erkannten, bewussten Seins. Für ihn ist es ein grundlegender Irrtum anzunehmen, das Glück, das mit Objekten verknüpft ist, sei das Ziel des Lebens. Er sieht die Objekte und damit das mit ihnen zusammenhängende Glück sind vergänglich. Der Vedantin richtet sein Leben auf das Erkennen und in den Alltag bringen des inneren, niemals endenden Glückes aus, welches mit keinem äusseren Objekt in Verbindung steht. Dieses Glück ist Stille, ist „Gott“, ist Liebe, ist er selbst. Bedingungslose, grenzenlose, wissende, allesumfassende, alles gleichsehende und einschließende liebende Stille, die alles erhellt. Dies ist Erleuchtung des Vedantin.
Vedanta lässt uns erkennen: Aham Brahmasmi – Ich bin eins mit Gott
Sat chid ananda Svarupoham – mein wahres Wesen ist Wahrhaftigkeit, Bewusstsein und Glückseligkeit
.. und nach dieser Erkenntnis geht das Leben einfach weiter, nur etwas anders :-)
Da mir selbst der Vedanta täglich Unterstützung gibt und er mir auch für das tiefere Verständnis von Yoga und Ayurveda - das mir zu vermitteln am Herzen liegt - unabdingbar ist, biete ich einmal pro Jahr einen Einführungsworkshop in Yoga Philosophie mit Schwerpunkt Vedanta an. In diesem Workshop gebe ich einen Überblick über die Geschichte, die Essenz und die Schriften des Vedanta und vermittle praktische Übungen aus dem Yoga und Meditationstechniken um das Wissen erfahrbar zu machen.
Der Workshop ist natürlich in seiner Zeit begrenzt und auch maße ich mir nicht an, das umfassende Wissen des Vedanta vollständig vermitteln zu können, da Vedanta eine Lebensaufgabe ist. Der Workshop ist eine gute Grundlage von der aus man ins eigene Studium des Vedanta einsteigen kann.
Nächster Vedanta - Einführungsworkshop:
Zeit: Sa: 9:00 - 12:30 & 14:00 - 17:00 / So: 9:00 - ca.12:30 Uhr
Yoga ist mehr als Körperarbeit - es ist die bewusst werdende Suche nach dem Ursprung aller Erscheinungen, Wahrnehmungen und Erfahrungen, dem Ursprung allen Seins.
Das Wissen des Yoga ist umfassend und älter als die Praxis der Asanas, die dazu dienen, den Körper gesund und den Geist rein zu halten, dass er die Erfahrung des Universellen aufnehmen und verwirklichen kann.
Der spirituelle Weg des Yoga wird mannigfaltig in verschiedenen Kulturbereichen dargestellt, richtet sich in seinem Kern jedoch nach Innen und stellt sich immer wieder die Frage "Wer bin ich?". Die Beschäftigung mit dieser Frage führt uns durch die alten Schriften des Yoga unvermeidlich zum Wissens des Vedanta.
An diesem Wochenende widmen wir uns den philosophisch - spirituellen Hintergründen des Yoga, insbesondere dem Wissen des Vedanta nach einer umfassenden Einführung im gemeinsamen Gespräch, sanften Yogaübungen, Meditation und Reflexion. Die Mittagspause können wir gemeinsam verbringen. Bitte in bequemer Kleidung kommen und Yogamatte mitbringen.
Kursort: Dvi Pada Yogaschule, Hohenschwärz 27, 91550 Dinkelsbühl
Kursgebühr: 250,-€
Weitere Informationen / Anmeldung: -> Kontakt
Mano Buddhi Ahankara Chittani naaham
Nacha Shrotra Jihve Na Cha Ghrana Netre
Nacha Vyoma Bhoomir Na Tejo Na Vayuh
Chidananda Rupah, Sat Cidananda Rupah
Shivoham! Shivoham!!
Ich bin weder Denken noch Intellekt, weder Ego noch Geistmaterie
Ich bin weder der Körper noch die Verwandlung des Körpers
Ich bin nicht die fünf Sinne und nicht die fünf Elemente
Ich bin absolutes Sein, absolutes Bewusstsein, absolute Glückseligkeit
Gott und ich sind eins!
Na Cha Prana Sangyo Na Vai Pancha Vayu
Na Vaa Sapta dhatur Na Vaa Pancha Koshah
Na Vak Pani Padam Na Chopastha Payu
Chidananda Rupah, Sat Cidananda Rupah
Shivoham! Shivoham!!
Ich bin weder Prana noch die fünf Lebenslüfte
Ich bin weder Körpermaterie noch die fünf Körperhüllen
Ich bin weder die Tätigkeitsorgane noch das Objekt der fünf Sinne
Ich bin absolutes Sein, absolutes Bewusstsein, absolute Glückseligkeit
Gott und ich sind eins!
Na Me Dvesha Ragau Na Me Lobha Mohau
Mado Naiva Me Naiva Maatsarya Bhavah
Na Dharmo Na Chartho Na Kamo Na Mokshah
Chidananda Rupah, Sat Cidananda Rupah
Shivoham! Shivoham!!
Ich kenne weder Abneigung noch Verhaftung, weder Gier noch Täuschung,
Ich kenne weder Egoismus noch Neid, weder Dharma noch Moksha
Ich bin weder der Wunsch noch das Objekt der Wünsche
Ich bin absolutes Sein, absolutes Bewusstsein, absolute Glückseligkeit
Gott und ich sind eins!
Na Punyam Na Papam Na Saukhyam Na Dukham
Na Mantro Na Teertham Na Veda Na Yajnaha
Aham Bhojanam Naiva Bhojyam Na Bhokta
Chidananda Rupah, Sat Cidananda Rupah
Shivoham! Shivoham!!
Ich bin weder Sünde noch Tugend, weder Freude noch Leiden
Ich bin weder Tempel noch Andacht, weder Pilgerfahrt noch Schriften
Ich bin weder Genuss, noch das Genossene, ich bin nicht der Genießer
Ich bin absolutes Sein, absolutes Bewusstsein, absolute Glückseligkeit
Gott und ich sind eins!
Na Me Mrityu Shanka Na Me Jati Bhedah
Pita Naiva Me Naiva Mata Na Janma
Na Bandhur Na Mitram Gurur Naiva Shishyah
Chidananda Rupah, Sat Cidananda Rupah
Shivoham! Shivoham!!
Ich kenne weder Tod noch Todesfurcht, ich kenne keine gesellschaftliche Ordnung
Ich bin nie geboren worden, hatte niemals Eltern
Ich habe weder Freunde, noch Verwandte, weder Lehrer noch Schüler
Ich bin absolutes Sein, absolutes Bewusstsein, absolute Glückseligkeit
Gott und ich sind eins!
Aham Nirvikalpo Nirakaara Roopah
Vibhur Vyapya Sarvatra Sarvendriyanaam
Sada Me Samatvam Na Mukthir Na Bandhah
Chidananda Rupah, Sat Cidananda Rupah
Shivoham! Shivoham!!
Ich habe keine Form, bin ohne Grenze jenseits der Dualität, jenseits von Zeit und Raum
Ich bin in allem, durchdringe alles, ich bin unveränderbar
Ich bin unberührt von den Sinnen, bin weder befreit, noch gebunden
Ich bin absolutes Sein, absolutes Bewusstsein, absolute Glückseligkeit
Gott und ich sind eins!